Tiefpunkt des Jahres 2016
Hochwasserereignis vom 03. Juni 2016
Für einmal nutze ich diese Home-Page nicht, um persönliche Highlights zu zeigen, sondern um eine breitere Öffentlichkeit auf unseren einsamen Kampf gegen ein wiederkehrendes Hochwasserproblem aufmerksam zu machen. Ein wichtiger Teil des Problems besteht hier nämlich darin, dass bereits Nachbarn, die 500 Meter von unserem Schauplatz entfernt wohnen, dies alles nicht glauben können, weil sie es nicht mit eigenen Augen gesehen und erlebt haben. Und weil bereits am Morgen danach das Wasser wieder weg ist und die Sonne wieder scheint und die Natur wieder grüner denn je erblüht.
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Chronologie der Ereignisse
- Grobe Schätzung des Schadenpotentials
- Was bisher gemacht wurde
- Wie kann das Problem langfristig gelöst werden?
Seit 2003 sind wir glückliche Bewohner der Liegenschaft Innerdorf 6 im luzernischen Grosswangen. Seit damals sind wir nun zum vierten Mal Zeugen von Hochwasserereignissen geworden, die an Intensität jedes Mal zugnommen haben.
Der kleine romantische Innerdorfbach entwässert einen Gelände-trichter von rund vier Quadratkilometern. Am vergangenen Freitagabend entlud sich eine kleine jedoch äusserst intensive Gewitterzelle ausgerechnet über diesem Geländetrichter. Dies führte zu einem flutartigen Anstieg des Baches und zu einer neuen Höchstmarke. Die letzte Hochwassermarke vom Sommer 2010 wurde um rund 8cm übertroffen. Unzählige Grundstücke entlang dem Bach wurden überschwemmt, Keller geflutet, Grundstücke mit einer dicken Schlammschicht bedeckt.
Wir und unsere Nachbarn beginnen in aller Stille und mittlerweile einer gewissen Routine mit den zeitintensiven Aufräumarbeiten. Ein schöner und positiver Effekt ist, dass bei jedem Ereignis eine enorme Hilfsbereitschaft unter den Betroffenen fest zu stellen ist.
Grobe Schätzung des Schadenpotentials:
Betroffene Liegenschaften pro Ereignis: 20 - 30
Schadenpotential pro Liegenschaft: CHF 10'000.- bis
CHF 40'000.-
Anzahl Ereignisse in 11 Jahren:. 4
Total: 25 x 25'000 x 4 CHF 2'500'000.-
In dieser Grobschätzung sind unzählige Fronstunden der Anwohner NICHT berücksichtigt.
In dieser Grobschätzung sind die Kosten für die unzähligen und stundenintensiven Feuerwehreinsätze NICHT berücksichtigt.
In dieser Grobschätzung ist die Marktwertverminderung der betroffenen Liegenschaften NICHT berücksichtigt.
Zunehmende Höchststände
Was bisher gemacht wurde
Bereits in früheren Jahren wurde das Problem hinlänglich analysiert. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten hat die Hochwasserschutzkommisssion Grosswangen eine ganze Reihe von lobenswerten Anstrengungen unternommen. Pikanterweise erschien der nachfolgende Zeitungsbericht am Tag der jüngsten Überschwemmung.
Das jüngste Ereignis hat in aller Deutlichkeit gezeigt, dass all diese flankierenden Massnahmen ungenügend sind.
Die Lösung des Problems
Grosswangen und die Nachbargemeinde Buttisholz haben eine sehr ähnlich Konstellation. Bei beiden Dörfern entwässert sich ein ähnlich grosses Einzugsgebiet in den Dorfbach. Es liegt auf der Hand, dass die Hochwasserspitze mit einem Rückhaltebecken gebrochen werden muss.
Buttisholz
In Buttisholz wurde in der Zwischenzeit ein Rückhaltebecken gebaut und erfolgreich in Betrieb genommen.
Die ursprünglichen geplanten Kosten von CHF 3'500'000.- konnten auf effektive CHF 2'500'000.- reduziert werden, weil sich die Ausführungsarbeiten einfacher gestalteten, als ursprünglich angenommen.
Insgesamt wurden in Buttisholz in den vergangenen Jahren rund 9.0 Mio in den Hochwasserschutz investiert. Die Finanzierung erfolgt durch einen Verteilschlüssel von Bund + Kanton, der Gemeinde Buttisholz und der Versicherung Mobiliar.
Grosswangen
Im Gebiet Ächerlig könnte mit einem einfachen Rückhaltedamm die Hochwasserspitze gebrochen werden. Entsprechende Unternehmervorschläge liegen der Gemeinde Grosswangen und den Kantonalen Behörden vor.
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